rund_um_merlau


friedenseiche
Die Friedenseiche

Diese Eiche wurde auf dem „Dreispitz“ beim „neuen“ Friedhof am 18. Oktober 1913 vom Kriegerverein Merlau anlässlich des 100. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig zum Gedenken an das Ende des Krieges und den anschließenden Frieden gepflanzt. Ihr Stammumfang beträgt inzwischen 3,66 Meter.
Um der Friedenseiche als Gedenkbaum wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken und gerade in der heutigen Zeit auf die unermessliche Bedeutung von Frieden und Verständigung hinzuweisen, wurde im Jahr 2023 neben dem mächtigen Baum seitens der Gemeinde ein großer Stein/Findling platziert, an dem das Team der Hobstallstowwe eine kleine Gedenktafel angebracht hat.


Schmiede Alte Schmiede

Die alte Dorfschmiede wurde von Heinrich Stein im Jahre 1902 erbaut, nachdem er das dazugehörige Wohnhaus im gleichen Jahr gekauft hatte. Das Schmiedehandwerk wurde dort über drei Generationen ausgeübt und etwa Mitte der 70-er Jahre eingestellt, da dieses Handwerk durch die Aufgabe vieler Landwirtschaftsbetriebe und durch die aufkommende Motorisierung an Bedeutung verlor.

Brunnen Brunnen

Der Brunnen, der sich einst in der Ortsmitte des alten Dorfkerns von Merlau befand, wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhundert angelegt. Man bediente sich des Wassers, indem man einen Eimer per Seil mit Rollbetrieb hinab ließ und das Wasser heraufzog. Im Jahre 1958 wurde der Brunnen verfüllt, nachdem sich eine Merlauer Einwohnerin in diesen hinein gestürzt hatte. Bei dem vor dem Brunnen liegenden roten Sandstein handelt es sich um den Türsturz des alten Backhauses. Die Inschrift ist leider fast vollständig verwittert. Natürlich gab es in Merlau noch mehrere andere Brunnen. Einer stand vor der Heegstraße 17, wurde aber in den 1960er Jahren zugeschüttet. Das war ein Tiefbrunnen, vielleicht 16 Meter tief. Ein anderer stand vor der Heegstraße 23, aber wie alle anderen Brunnen ist auch von ihm jede Spur verschwunden.


FridgeBackhaus Das Tiefgefrier-/Schlachthaus


Das Tiefgefrierhaus steht heute an der Stelle, an welcher bis ins Jahre 1963 das Gemeindebackhaus stand. Einst wurde das Backhaus im Jahre 1827 unter dem damaligen Bürgermeister Johann Georg Sartorius erbaut und diente vielen Merlauern zum Brot- und Kuchenbacken. Einziger verbliebener Zeuge aus Backhauszeiten ist noch der alte Türsturz aus rotem Sandstein, der heute vor dem alten Dorfbrunnen liegt.
In den 60-er Jahren schlossen sich die Merlauer dem Trend an und bauten dieses gemeinschaftliche Tiefgefrierhaus, um dort leicht verderbliche Nahrungsmittel zu lagern und sich bei Bedarf aus den Kühlboxen zu bedienen. Der vordere Raum des Gebäudes, der als Schlachtraum eingerichtet ist, wird auch heute noch gelegentlich zum Schlachten genutzt, allerdings sind die Zeiten von Hausschlachtungen vorüber.

Viehwaage Viehwaage

Die erste Viehwaage in der Gemeinde Merlau gab es seit 1890. Ihr Standort war im Anbau des alten Backhauses, welches 1963 abgerissen wurde. Die jetzige (Nachfolge-) Waage, die seit den 1970-er Jahren außer Betrieb ist, findet man im Anbau des heutigen Tiefgefriergemeinschaftshauses. Die Landwirte verwendeten die Waage, um das Lebensgewicht ihrer Schweine zu ermitteln. Durch das Getümmel und Gequietsche rund um das Wiegen wurden die Waagen oft zu Schauplätzen des öffentlichen Lebens. All dies ist heute Vergangenheit, es wird in den Dörfern nicht mehr geschlachtet.

Alteschul Alte Dorfschule

Die Grundsteinlegung dieses Schulgebäudes erfolgte am 08.08.1896. Zuvor stand an gleicher Stelle ebenfalls ein Schulhaus, einst erbaut in dem Jahr 1651, welches bis etwas 1890 seiner Bestimmung diente und dann wegen Baufälligkeit abgerissen worden war. 
Die Einweihungsfeier des nun neuen Schulhauses war am 26.09.1897, dessen Baukosten sich damals auf 21.000 Mark beliefen. Die Fahne, die extra für diese Einweihungsfeier angefertigt worden war, wird heute noch in der Hobstallstowwe aufbewahrt und ist eine absolute Rarität.

Furtwiese Furtwiese

Als „Furt“ bezeichnet man eine Flachstelle in einem Bachlauf, mittels der das Gewässer zu Fuß, zu Pferd oder mit einem Wagen durchquert werden kann. Die „Furtwiese“ ist eine Flurbezeichnung in der Gemarkung Merlau. Sie ist darauf zurückzuführen, dass früher der Weg nach Kirschgarten durch die Merlauer Furt direkt durch den Seenbach über den Ölberg führte. Möglicherweise nutzte der Kurze Hessen Weg, der seit früher Zeit durch Merlau führte, diese Furt auf seinen Weg nach Wettsaasen und weiter nach Alsfeld und Leipzig. Nach dem Bau der Alten Brücke im Jahr 1599 wurde diese Furt wahrscheinlich dann zugunsten dieser Brücke aufgegeben. Heute erinnert nur noch der Straßennahmen „Furtwiese“ an diese einstige Gegebenheit.
Möglicherweise nutzte der Kurze Hessen Weg, der seit früher Zeit durch Merlau führte, diese Furt auf seinen Weg nach Wettsaasen und weiter nach Alsfeld und Leipzig. Nach dem Bau der Alten Brücke im Jahr 1599 wurde diese Furt wahrscheinlich dann zugunsten dieser Brücke aufgegeben.


Zettlteich Zettlteich

Der heutige Zettlteich, früher einer der drei Rupsrodsteiche, die es schon zu Schlosszeiten aufgrund der damalig mit hohem Stellenwert betriebenen Teichwirtschaft und Fischzucht gab, liegt etwas außerhalb von Merlau in Richtung Atzenhain. Er wurde von dem Merlauer, Erich Zettl, Mitte der 60-er Jahre neu gestaltet und verfügt über eigene kleine Quellen. Ansonsten wird er von Oberwasser gespeist. Der Zettlteich ist ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel für Angler und Spaziergänger und im Winter bei Frosttemperaturen auch für die Schlittschuhläufer.


Domanialhof/Hofstall Merlau Domanialhof/Hofstall Merlau

Das Hofgut (ehemals ein herrschaftliches landwirtschaftliches Anwesen), in der heutigen Burgstrasse 3 – 7 gelegen , wurde einst in vier Etappen erbaut. Das Wohnhaus mit einer Scheuer war als erstes schon weit vor dem Jahre 1850 vorhanden. Die Erbauung der gewölbten Viehställe auf der linken Seite begann etwa um 1850, eine anspruchsvolle und nicht ganz billige Architektur, die meist den herrschaftlichen Anwesen vorbehalten blieb. Etwa im Jahre 1859 kam dann die rechte Seite mit Stallung, Brennhaus, Branntweinkeller und die Hofeinfahrt mit Holzremise und Backhaus dazu. Vollendet wurde das Anwesen durch die Entstehung eines Jungviehstalles und einer neuen Scheuer (heutiges DGH) im Jahre 1891. Das Hofgut steht heute unter Denkmalschutz. Die rechte Seite ging ca. 1930 in Privatbesitz über. Die linke Seite beherbergt heute die Feuerwehr, das Rote Kreuz und unsere Hobstallstowwe.


Froschgässchen Froschgässchen 

In der Zeit des Jahres 1898 befand sich in dem Bereich zwischen dem Evangelischen Gemeindehaus und der heutigen Burgstrasse ein Teich, in dem sich auch Frösche tummelten. Das Gässchen, das dort verlief und den Einwohnern vom Unterdorf den Zugang zur Heegstrasse und damit auch später ( etwa im Jahre 1929 ) zur Bäckerei Triebert ermöglichte, erhielt dadurch seinen Namen, an dem bis heute festgehalten wird, das Froschgässchen.

seilbahn
Betonklötze an der Atzenhainer Straße

Die Landstrasse zwischen Merlau und Atzenhain wurde von einer Seilbahn überquert.
Im Bereich des vorderen Drittels dieser Strasse, befanden sich bis vor kurzem noch links und rechts der Fahrbahn, je ein Betonklotz. Sie waren das Überbleibsel einer Brücke, die dort in der Zeit von 1936 bis 1968 über die Straße führte und diente als Schutz vor herunterfallenden Erzbrocken aus den Seilbahnkübeln, die das Brauneisensteinerz von der Grube „Eisen“ in Merlau nach Mücke transportierte. Bei der letzten Straßensanierung wurde dieses Relikt aus der Vergangenheit des Erzabbaus entfernt.