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merlaschloss Merlauer Schloss

Der hessische Landgraf Ludwig IV ließ in den Jahren 1583 bis 1591 ein prächtiges Wasserschloss in Merlau erbauen, das er als Jagdschloss nutzte. Dieses Schloss bildete einst ein irreguläres Vieleck und war ringsum von einem breiten Wassergraben umgeben. Der Sage nach soll das Gebäude so viele Fenster, wie Tage das Jahr, gehabt haben. Schon gute 200 Jahre später, im Jahre 1810, kam der Befehl des Landgrafen Ludwig X (späterer Großherzog von Hessen) zum Abbruch des dann inzwischen zur Ruine herunter gekommenen Schlosses, ein Nachkomme vom Bruder des kinderlosen Erbauers.

Alle Informationen rund um das Thema Merlauer Schloss finden sie auf der Homepage www.schloss-merlau.de


Schloss

Schlossmodell

In der Hobstallstowwe konnte man zuletzt im Jahr 2012 das Modell des Schlosses von Hugo Schneider (später restauriert von Reinhold Kirsch) im Rahmen einer Ausstellung besichtigen. Die maßstabsgetreue Verkleinerung des ehemaligen Gebäudes, wahrscheinlich erbaut in den 60er Jahren, war davor zuletzt im Jahre 1997 zur Besichtigung bei der 800-Jahr-Feier möglich gewesen. Seit Dezember 2020 sind wir, das Team der Hobstallstowwe, dankenswerterweise im Besitz des besagten Schlossmodells. Seitdem arbeiten wir geduldig an dessen Renovierung und bereiten es für eine Dauerausstellung vor.




Bridge Die Seenbachbrücke
Die heute noch existierende Brücke über den Seenbach wurde im Jahre 1599 erbaut und steht unter Denkmalschutz, ist sie doch der einzig baulich erhaltende Zeitzeuge aus der Geschichte des Merlauer Schlosses (1583 bis 1810). Sie war einst die Verbindung zwischen dem Dorf und dem Schloss sowie zu weiteren Zielen in ganz Hessen. Steinbogenbrücken waren bis ins 16. Jahrhundert im Steinbrückenbau die dominierende Bauweise. Der Bau solcher Überführungen beruhte auf großer Erfahrung, sollten sie doch unter dem Tragwerk bestehen und ihrer Dauerhaftigkeit Rechnung tragen.

Weitere Informationen über die alte Brücke finden Sie hier

Wappen Wappen im Kirchenportal

Das einst vom Schloss herrührende Doppelwappen aus rotem Sandstein, welches ursprünglich über dem Schlosstore angebracht war, ist das Wappenbild von Landgraf Ludwig IV von Hessen-Marburg und seiner ersten Gemahlin, Prinzessin Hedwig von Württemberg. Daher teilt es sich in zwei Hälften, wobei die linke Seite das Hessische und die rechte Seite das Württembergische Wappen darstellt. Dieses wunderschöne und sehr gut erhaltene Wahrzeichen aus Schlosszeiten findet man heute im Mauerwerk des Eingangsportals der evangelischen Kirche. Dieser ehrwürdige Platz ist als Zeichen der Erinnerung und des Dankes zu verstehen, da die in den Jahren 1853 bis 1857 erbaute Kirche unter anderem auch aus den Steinen der Schlossruine entstanden ist

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Grundmauern des Merlauer Schlosses

 
Durch die Bemühungen des Merlauer Bürger, Herr Robert Keller, wurde auf seinem ehemaligen Grundstück in der heutigen „Schlossgasse“ ein kleiner Teil der unter der Erde liegenden Grundmauern des ehemaligen Schlosses freigelegt. Bei dieser Ausgrabung kamen nicht nur das Fundament, sondern auch unzählige Fundsachen zu Tage, wie Ofenkacheln mit landgräflichem Wappen und sonstigen Verzierungen, Bodenfliesen, Glasreste der bleiverglasten Fenstern, Bleiteller, Hirschstangen, Ziersteine der Außenfassade, Dachschieferstücke und vieles mehr. Die letzten verbliebenen Reste der Burgfundamente befinden sich heute im Privatbesitz von Herrn Michael Kämmer, der sich um die Renovierung und Instandhaltung der Anlage kümmert. Besucher sind herzlich willkommen und brauchen nur Herrn Kämmer unter 0152 58767969 anzurufen, um einen Besuch zu vereinbaren.


Herrnmuhl Herrnmühle

Die ehemalige Vorwerksmühle (später Herrnmühle) entstand bereits während des Merlauer Schlossbaus in den Jahren 1583 – 1591 und gehörte einst zu dem Gebäudekomplex des dem Schloss zugehörigen Vorwerkshofes. Die Mühle hatte später gebannte Mahlgäste, das heißt die Dörfer Merlau, Flensungen, Ilsdorf, Stockhausen, Weickartshain, Lehnheim und Stangenrod mussten ihr Getreide in Merlau mahlen lassen. Den heute noch stehenden Bau der Herrnmühle erbauten die Verlobten Emilie Ottilie Damm und Philipp Heister im Jahre 1899. Als Moritz Döhler das Anwesen durch Kauf im Jahre 1904 erworben hatte, richtete er dort eine Weberei ein. Heute befindet sie sich im Besitz von Julian Goletzka, der die ehemalige Mühle mit Ferienwohnungen im historischen Ambiente eingerichtet hat.

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